Wir alle haben mal den sprichwörtlichen Frosch im Hals oder sind heiser. Ist dies aber ein Dauerzustand und klingt die Stimme heiser, gepresst, belegt oder tonlos, spricht man von einer Stimmstörung (Dysphonie). In Deutschland leiden laut dem Deutschen Bundesverband für Logopädie (dbl) ca. 6 % der Bevölkerung an einer Stimmstörung. So genannte Berufssprecher wie Pädagog*innen (16%) oder Schauspieler*innen (6,5%)  sind häufiger betroffen. Darüber hinaus ist das Risiko an einer Stimmstörung zu erkranken für Frauen höher als für Männer (2/3). Aber nicht nur Erwachsene erkranken daran, auch bei Kindern gibt es kindliche Dysphonien, wie wir in der Logopädie sagen.

Wird eine solche Störung diagnostiziert, unterscheidet man zwischen funktionellen und organischen Stimmstörungen. Daraufhin wird eine entsprechende Therapie festgelegt:

Funktionelle Stimmstörung

Bei einer funktionellen Stimmstörung kommt es zu Veränderungen des Stimmklangs und Einschränkungen der Leistungsfähigkeit der Stimme. Die Stimme klingt heiser, rau, gepresst und angestrengt, manchmal auch behaucht und/oder tonlos. Außerdem sind Resonanz und Lautstärke eingeschränkt, die Stimmlage ist vertieft, die Muskelspannung erhöht und beim Sprechen wird eine Schnappatmung hörbar. Wir als Logopäd*innen therapieren nach unterschiedlichen Methoden, damit unsere Patient*innen wieder eine möglichst klangvolle, verspannungsfreie und leistungsfähige Stimme bekommen. Dafür schauen wir uns die Bereiche Wahrnehmung, Körperhaltung, Atmung, Artikulation und Stimmgebung an.

Organische Stimmstörungen

Alle organischen Veränderungen unterschiedlichster Ursachen im Kehlkopf  bzw. an den Stimmlippen werden als organische Stimmstörungen bezeichnet. Es kommt zu Heiserkeit, Einbuße der Leistungsfähigkeit, Sprechanstrengung, Missempfindungen und Schmerzen. Diese Form der Stimmstörungen bedarf immer eine Abklärung beim Facharzt (z.B. HNO). Die logopädische Behandlung geht dann mit einer Operation oder medikamentösen Behandlung einher.

Aber auch hier gilt: Prävention kann helfen!

Stimmschonende und -hygienische Maßnahmen können Stimmproblemen vorbeugen, Erwachsene wie Kinder sollten deshalb stets ausreichend trinken und darauf achten, dass die Raumluft nicht zu trocken ist. Unsere Stimme reagiert auf körperliche und psychische sowie auf umweltbedingte Einflüsse. Deshalb sollte eine gewisse Sprechatmosphäre herrschen. Dies kann die Lautstärke oder auch die Redefolge betreffen. Wer stets laut sein muss, um gehört zu werden, tut seiner Stimme keinen Gefallen. Stress, Angst oder starke Dominanz sind weitere Indikatoren für einen schädlichen Stimmgebrauch.

Unsere Logopäd*innen sind alle auf dem Gebiet ausgebildet, können Stimmstörungen diagnostizieren, behandeln und Fragen zum Therapieverlauf beantworten.