11. Juni 2021

Prüfungsangst – Wie kann Lerntherapie helfen?

Warum leiden so viele Schüler an Prüfungsangst und wie vertreibt Lerntherapie die Furcht vorm Versagen

Unterschiedliche Studien zeigen, dass Prüfungsangst unter Schülern ein großes Thema ist. Laut Pisa-Studie* haben in Deutschland über 40% der Schüler Angst vor Prüfungen, obwohl sie sich gut vorbereitet fühlen. Aber was schürt die Angst, wenn der Stoff doch gelernt wurde? Und welchen Ausweg bietet die Lerntherapie?

Gründe für Prüfungsangst gibt es einige. So fürchten die Schüler zum Beispiel die Reaktionen der Umwelt oder die Folgen von schlechten Noten. Oft spielen auch negative Glaubenssätze eine Rolle, die im Zusammenhang mit einem niedrigen Selbstwertgefühl stehen. Und das betrifft auch die sonst sehr selbstbewussten Jugendlichen. Dabei ist es nicht von Bedeutung, wie häufig die Tests stattfinden. Viel ausschlaggebender ist die Tatsache, dass die Schüler negative Erfahrungen verinnerlichen und sich infolge weniger zutrauen. Die Betroffenen befinden sich in einer Spirale. Die erlebten Misserfolge führen dazu, dass die Leistung nachlässt, das wiederum führt zu noch mehr Angst und Panik.

Welche Rolle spielt eine Lerntherapie bei Prüfungsangst?

Wie aber kann der Teufelskreis durchbrochen werden? Wie immer ist Einsicht der erste Schritt. Betroffene und Eltern müssen sich darüber klar werden, dass es sich um ein Problem handelt. Oft ist der Leidensdruck sehr hoch und die Schüler haben Angst, als faul zu gelten. Dabei lernen sie meist mehr als ihre Klassenkameraden. Die ersehnte Hilfe bringt eine Lerntherapie. In der Regel wird der Fokus zuerst auf Stressbewältigung gelegt. Ein ausgebildeter Lerntherapeut zeigt den Betroffenen Entspannungsübungen, zeigt auf, wie wichtig ein Belohnungssystem ist und führt gezielte Lerntechniken ein. Mit der richtigen Therapie erzielen die Schüler schnell wieder Erfolge. Dabei ist es wichtig, die Ziele individuell und klar zu stecken. Auch kleine Fortschritte werden gefeiert und die Jugendlichen erlangen wieder mehr Selbstvertrauen. Ein Selbstvertrauen, das sie wieder ohne Angst in eine Prüfung gehen lässt oder zumindest eine Angst, die sie kontrollieren können.

*Pisa-Studie 2015 zum Wohlbefinden der Schüler in den OECD-Staaten

25. Mai 2021

Lerntherapie – Braucht mein Kind Hilfe?

Hat mein Kind eine Lernschwäche und wie kann ein Lerntherapeut helfen?

"Mein Kind hat Probleme beim Lesen. Es vertauscht Buchstaben oder lässt sie gar aus. Seine Gedanken schweifen schnell ab und das Gelernte will einfach nicht in seinem Kopf bleiben." Eltern können nur schwer die Signale für eine Lernschwäche erkennen. Auch der Kinderarzt oder Lehrer kann eine Lese-, Rechtschreibstörung oder Konzentrationsschwierigkeiten nicht sofort diagnostizieren. Das Kind fühlt sich missverstanden und frustriert. Aber was kann man tun, wenn man nicht weiß, ob das eigene Kind Unterstützung braucht. Der erste Schritt ist ein Termin beim Kinder- und Jugendpsychologen. Der kann eine eventuelle Lernschwäche feststellen und die entsprechende Lerntherapie vorschlagen. Anschließend erstellt der Lerntherapeut eine fachmännische Diagnostik, welche ein ausführliches Beratungsgespräch sowie eine individuelle Testung umfasst.

Lernschwäche - gefangen in der Frustrationsspirale

Bei der Therapie sollte immer im Vordergrund stehen, was das Kind schon gut kann. Das Ziel ist es gemeinsame Erfolgserlebnisse zu schaffen. Dabei beachtet der Lerntherapeut stets, auf welchem Stand sich das Kind befindet. Es ist von Vorteil mit etwas Leichterem anzufangen, um das Selbstbewusstsein wieder zu stärken und sich dann langsam zu steigern. Der Lernende übt durch entsprechende Techniken mit dem jeweiligen Problematik umzugehen und erzielt mit der erlernten Strategie erste Erfolge. Es ist wichtig zu begreifen, dass die Lerntherapie weit über eine Nachhilfe hinausgeht und nur von ausgebildeten Fachleuten durchgeführt werden sollte. Im besten Falle verfügt der Lerncoach über eine weitere therapeutische Ausbildung, z.B. als Logopäde oder Ergotherapeut. Praxen, die über dieses speziell ausgebildete Personal verfügen, können die Betroffenen umfassender behandeln und Therapien aus den anderen Fachbereichen hinzuziehen.

Obwohl der Leidensdruck für die Kinder sehr hoch ist und eine Therapie mehr als nötig, ist die Lerntherapie in Deutschland kein anerkanntes Heilmittel. Das bedeutet, dass die Behandlung nicht von der Krankasse abgerechnet werden kann. In bestimmten Fällen übernimmt das Jugendamt Teilkosten oder die Therapie kann als außergewöhnliche Belastung von der Steuer abgesetzt werden. Ein qualifizierter Lerntherapeut kann auch dabei die Betroffenen beraten.


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