Was macht uns zu NF!T® Fachtherapeut*innen und welche Auswirkungen hat es auf unsere therapeutische Arbeit? Unsere Therapeut*innen sind in der Neurofunktions!therapie® ausgebildet und zertifiziert. Hauptsächliche findet diese Therapie bei pädiatrischen Störungsbildern ihren Einsatz, kann aber auch die Behandlung bei Erwachsenen unterstützen.

Was machen wir als NF!T® Fachtherapeut*innen?

Eine reibungslose Entwicklung basiert darauf, dass bestimmte sensorische und motorische Meilensteine absolviert werden. Durchlebt ein Kind aber eine Entwicklungsstufe zu schnell oder nur unzureichend, kann dies zu Entwicklungsstörungen führen. Einerseits kann es zu Auffälligkeiten beim Atmen, Saugen, Kauen und dem Schlucken kommen, andererseits können Aussprachestörungen vorliegen. Während der Neurofunktionstherapie werden diese Entwicklungsschritte durch einen so genannten "Neustart" neu organisiert. Je nach Ausgangslage können dann Fähigkeiten und/oder Funktionen entwickelt, verbessert, wiederhergestellt oder erhalten werden.

Obwohl man meint, dass Logopäd*innen viel sprechen, kommen unsere NF!T® Fachtherapeut*innen durch manuelle Unterstützung und visuelle Vorgaben auch ohne Worte aus. Indem wir während der Therapie auf sprachliche Aufforderungen oder verbale Hinweise zur Durchführung verzichten, ist die Therapie auch gut für Kleinkindern geeignet. Die Übungen sind ganzheitlich orientiert und werden in der natürlichen Reihenfolge der Entwicklungsschritte durchgeführt. Häufig begleiten wir die Übungen rhythmisch in Form von Liedern und Reimen.

Durch die stetige Wiederholung in der Therapie und Zuhause kommt es schnell zu spürbaren Erfolgen. In der Regel wird die Neurofunktions!therapie innerhalb der logopädischen Therapie unterstützend eingesetzt, kann aber auch allein angewendet werden. Da die Therapie für alle Altersgruppen geeignet und eher nonverbal ausgerichtet ist, kann sie auch bei nicht-wachen oder nicht-ansprechbaren Patienten eingesetzt werden. 

Hierbei kann Neurofunktions!therapie helfen:

Unsere NF!T® Fachtherapeut*innen behandeln bei folgenden Störungsbildern mit dieser Form der Therapie:

  • Aussprachestörungen
  • Störungen der Gesichts- und Zungenmuskulatur
  • vorverlagerte Zungenruhelage (häufige Verordnungsdiagnose Zungenpressen/infantiles Schluckmuster)
  • Nägelbeißen, Daumenlutschen oder Zähneknirschen
  • offener Mundhaltung
  • häufig verlegte Nasenatmung
  • übermäßigem Speichelflussvorverlagerter Würgreflex
  • Fütterstörungen
  • Stimmprobleme
  • Fazialisparesen, Recurrensparesen und/oder Zungenparesen
  • zur Unterstützung bei kieferorthopädischen Maßnahmen, zur Absicherung nach einer KFO Behandlung, zur Verhinderung von Rezidiven
  • zur PEG-Entwöhnung, bei Locked-in oder Wachkomapatienten

Oftmals können die Auffälligkeiten von den Eltern gar nicht richtig benannt werden, aber der Eindruck "mit meinem Kind stimmt etwas nicht" ist da. Entweder wirken betroffene Kinder sehr unruhig, haben kurze Aufmerksamkeitsspannen, oder wirken abwesend und liegen eher auf der Tischplatte, anstatt dass sie auf dem Stuhl sitzen. Oft ist die Feinmotorik oder die Sehverarbeitung betroffen, daher können die Kinder nicht ausdauernd und sauber schreiben oder beim Lesen den Zeilenverlauf folgen. Zusammenfassend alles keine schwerwiegenden Probleme, aber in der Summe ein Störungsbild, dass sie in der Schule und im späteren Berufsleben beeinträchtigt.